Berta Stimpfl, geb. Tappeiner (Sprache)

Jg. 1911, Optantin, nicht ausgewandert

[…] – bis bei uns da, sind nachher die ‚Sprachkurse‘ gekommen, nicht?, wenn wir haben … wenn wir haben – optiert, nicht?, dann sind die ‚Sprachkurse‘ gekommen … Dann hat’s halt geheißen: Ja, jetzt brauchen wir Lehrer! – und haben keine! Jetzt, die sich ein bisschen geeignet haben, haben gemusst Prüfungen machen, und wir haben halt durch, durch […] Schulungen, immer Kurse, Kurse – auch in Graun oben einmal, in Graun, und ja, überall: in Gröden, in Österreich, in Innsbruck bin ich auch einmal gewesen vier Monate, in die Lehrerbildungsanstalt haben haben gekonnt ein paar gehen –lernen. Wir haben immer gemusst weiterler… – im Winter unterrichten, Kinder: Ich habe 45 Kinder gekriegt, 45! Die ‚Deutschen Sprachkurse‘. Wir haben nur – uns ist alles verboten gewesen: Rechnen, Zeichnen […] – halt alles andere verboten! Nur einfach, dass sie schreiben lernen, dass … – Optanten, nicht? – weil, wenn sie nach Österreich kommen – das haben, die Italiener werden ungern haben diese ‚Sprachekurse‘ erlaubt, aber sie hätten sich halt doch geschämt: Südtirol, die Kinder können nicht einmal Deutsch! Aber zum Glück – durch die Katakombenschulen haben sie zum Glück schon gelernt ein bisschen, nicht?

Ich habe in Laas hier habe ich die Stelle bekommen als Hilfslehrerin. Habe 45 Kinder gehabt, aber ganz brave Kinder – und mich hat es wirklich gefreut. Und von den Eltern sind wir, die Eltern sind froh gewesen, dass die Kinder einmal ein bisschen Deutschen gelernt haben, und sind wirklich gut und nett gewesen mit uns. Und da haben wir halt eben im Winter unterrichtet und im Sommer Kurse, immer Kurse gemusst – überall herum. Ja, lernen, lernen.