Hilde Gartner (Südtiroler-Siedlung)

Jg. 1924, Optantin

Damals muss ich sagen, also da haben sie Häuser gebaut und bei uns so einen großen Block, und das war nicht nur für die Südtiroler, da hat beispielsweise der Landratstellvertreter auch gewohnt, ein Bekannter von uns, ein Gymnasialprofessor. Der Landratstellvertreter, der ist immer zu meinem Papa Schachspielen gekommen, und also, da waren die Südtiroler nicht nur, da waren auch Beamte drinnen. Und also das Wohnen war, muss ich sagen, angenehm. Nicht nur das, sondern unterm Hitler, da, wie es später war, da waren natürlich Fliegerangriffe und so, da hat man die Wohnungstür offen lassen müssen. Da ist nie was weggekommen. Allerdings war auf Diebstahl die Todesstrafe drauf. Und also das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, aber das war so ruhig, da hat es weder Krawalle, noch sonst irgendwas jemals gegeben. Nein, in unserem Haus waren drei Beamte, was da gewohnt haben, also da ist nie das Geringste vorgekommen. Und es war eigentlich, die Südtiroler haben weitgehend auch zusammengehalten.